Wie alles begann – oder: „Echte Freunde“
Na toll! Jetzt steh ich also auf dem Jugendzeltplatz in Martinszell-Oberdorf. Sehr schön gelegen, direkt am Niedersonthofener See - stand in der Beschreibung.
Stimmt! Nur ist nicht ganz klar zu erkennen, wo der See aufhört und der Zeltplatz anfängt.
Zeltplatz? Zur Zeit eher eine Schlammwüste! Regen läuft in den Kragen meiner Feuerwehrjacke, die Stiefel sind schon durchnässt und der erste Junge erlaubt sich eine ehrliche Meinung. „Sch… Wetter!“
Die Kochfrauen unterhalten sich schon darüber, dass ein einfaches Hotelzimmer keine schlechte Alternative zum Zelt wäre und der nächste Junge ist auch zu einer Meinung gekommen: „Ich steig erst aus, wenn die Sonne scheint“.
Es macht keinen Sinn, hier die Zelte in den Schlamm zu setzen. Aber, gebucht ist gebucht und außerdem ist es schon später Nachmittag. Was ist zu tun, wo kommen wir jetzt unter?
Hier kann der Feuerwehr nur noch einer helfen: Die Feuerwehr!
Ich gehe in den nahe gelegenen Gasthof und erkundige mich nach der örtlichen Feuerwehr. „112“ sagt der Wirt und lacht verschmitzt aus den Augenwickeln. „Ne- warten´s mal, i ruf den Peter an.“
Fünf Minuten später taucht ein Postauto am Platz auf. „Etwas feucht“ sagt der Fahrer während er aussteigt „aber das lässt sich richten“. Er streckt mir die Hand entegegen: „Grüß dich, ich bin der Peter. Wart´nur, ich bin gschwind wieder da.“
So schnell, wie er gekommen ist, so schnell ist er wieder weg. Zwanzig Minuten später tauchte er wieder auf. Im Schlepp hat er zwei Landwirte mit ihren Treckern. Die Standorte der Zelte werden mit Stroh abgedeckt, aus festen Holzscheiten werden Wege befestigt: Wir können die Zelte aufschlagen!
„So – und wenn ihr aufgebaut habt, dann kommt ihr ins Feuerwehrhaus. Wir machen einen warmen Tee.
Willkommen in Martinszell!!!“
„Nett, der Peter - und die anderen“ sagt der Junge, der erst bei Sonnte aussteigen wollte. Ich bin erleichtert. Die Stimmung ist bei allen wieder oben. Das Zeltlager wird bestimmt gut – egal wie das Wetter wird.
Die Jugendlichen aus Coesfeld haben so schon am ersten Tag erfahren, dass Kameradschaft in der Feuerwehr keine Floskel ist, sondern dass sie erlebbar wird – durch echte Kameradenm wie die Freiwilligen Feuerwehr Martinszell.
Danke!
Benno Fritzen
Link Feuerwehr Coesfeld